Diese #vatniksoup stellt den 🇩🇪 Journalisten und Dokumentarfilmer, Hubert Seipel, vor. Er hat mehrere Propagandastücke über Wladimir Putin verfasst & dessen Verbrechen als Bagatellen hingestellt. Weiters hat er Geld von einem 🇷🇺 Oligarchen erhalten, ohne dies offenzulegen.
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Beginnen wir mit dem Wichtigsten: Hubert Seipel, ein deutscher „Russland-Experte“, erhielt mindestens 600 000 EUR in nicht offengelegten Offshore-Zahlungen von Unternehmen, die mit dem Oligarchen Alexei Mordashov verbunden sind; jemand der Wladimir Putin sehr nahe steht.
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Dieses Geld wurde ihm in Raten gezahlt; angeblich, um seine Arbeit an 2 Büchern über Putin zu unterstützen. In beiden Büchern wird der russische Präsident in einem sehr positiven Licht dargestellt. Das 2. Buch trug den Titel „Putins Macht: Warum Europa Russland braucht“.
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Eine handschriftliche Notiz von Seipel legt nahe, dass es einen ähnlichen Vertrag für seine Putin-Biografie von 2013 gab. Diese Infos stammen von den Cyprus Confidential Files, die 3,6 Millionen geheime Papiere von Mitte der 90er Jahre bis April 2022 veröffentlichten.
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Nach dem Bekanntwerden der Dokumente hat Seipel zugegeben, das Geld als „Sponsoring“ erhalten zu haben, das vom Oligarchen großzügig und heimlich ohne Bedingungen angeboten wurde. Dies strapaziert sowohl Plausibilität wie auch die Definition von Sponsoring.
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Seipel hat die Gelder weder seinem Verleger noch anderen Arbeitgebern bekannt gegeben. Mordaschow, der die Zahlungen durchführte, steht seit 2022 unter westlichen Sanktionen. In einer Radiosendung in 2021 bestritt er Geld aus 🇷🇺 für positive Reportagen erhalten zu haben.
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2009 begann Seipel mit einer Dokumentation über den russischen Energieriesen Gazprom. Dadurch erhielt er Zugang zu den wichtigsten Mitarbeitern von Gazprom wie dem stellvertretenden Vorsitzenden Alexander Medwedew und dem russischen Oligarchen Alexander Lebedew.
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Der Dokumentarfilm, der ca zur gleichen Zeit wie der Einmarsch 🇷🇺 in Georgien produziert wurde, zeigt ein positives Bild des Unternehmens und betont die geschäftliche Zusammenarbeit zwischen 🇷🇺 und 🇪🇺.
Damals schreckte Seipel auch nicht davor zurück, Putin zu kritisieren.
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Während der Produktion traf er auch Putin, und dies schien für Seipel ein Sprungbrett in Putins inneren Kreis gewesen zu sein. Zwischen 2011 und 2012 begleitete Seipel Putin monatelang für die Dokumentation „Ich, Putin - ein Porträt“.
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Der Dokumentarfilm ist ein klassisches Propagandastück, das Putin als Macho Mann darstellt, so wie er oft in den westlichen Medien präsentiert wurde. Er zeigt Putin beim Judo, beim Hockeyspielen, bei Jagdausflügen & bei Truppenbesuchen in entlegenen Gebieten wie Sibirien.
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Seipel führte das 1. Fernsehinterview mit dem NSA-Whistleblower Edward Snowden, das im Januar 2014 im ARD ausgestrahlt wurde. Snowden war auch in Glenn Greenwalds Dokumentarfilm "Citizenfour" von 2014 zu sehen:
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Im Nov 2014, nach Annexion der Krim, führte Seipel ein umstrittenes Interview mit Putin. Ihm wurde vorgeworfen, durch das extrem einseitige & voreingenommene Interview gegen journalistische Standards zu verstoßen; einige warfen ihm vor 🇷🇺 Staatspropaganda zu unterstützen.
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Im nächsten Jahr kritisierte er in seinem Buch „Putin: Innenansichten der Macht“ den 🇩🇪 Begriff „Putin-Versteher“, der sich auf Leute bezieht, die Putins imperialistische Bestrebungen in Regionen und Ländern wie Tschetschenien, Georgien und der Ukraine unterstützen.
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2021, als Biden Putin als „Killer“ bezeichnet hatte, sagte Seipel, dass die Demokraten gerne Putin für Trumps 2016 Sieg verantwortlich machen. Damit suggerierte er, dass sich 🇷🇺 nicht in die US-Präsidentschaftswahlen 2016 einmischte (obwohl es überwältigende Beweise gibt).
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Im selben Interview sagte er auf eine Frage über die Vergiftung des Oppositionellen Nawalny, dass die Beweise der Befehl kam vom Kreml „nicht so eindeutig sind, wie sie geschrieben werden“ & dass auch andere Nowitschok haben. Nawalny wurde definitiv vom FSB vergiftet.
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24. Feb 2022 interviewte @ARD_Presse ihn über den Krieg. Er sagte, dass „Putin sich durch die Osterweiterung der NATO bedroht fühlt“; ein Kreml-Narrativ, das zur Rechtfertigung des Angriffskriegs dient. Wochen zuvor hat er erklärt, 🇷🇺 werde nicht in die 🇺🇦 einmarschieren.
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Fazit: Wir haben handfeste Beweise für die Einflussnahme des Kremls auf prominente westliche Journalisten. Obwohl Hr Seipel selbst sagt, dass das Geld, das er erhalten hat „seine Unabhängigkeit als Journalist nicht beeinträchtigt hat“.
Warum hat er es dann nicht angegeben?
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Mehr über Putins „Wirtschaftskrieg“ hier:
Quellen: @ZDFfrontal, @BadBalticTakes