Vatnik Suppe
Suppen-Nummer305
Datum14.09.2024
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Anastasia Trofimowa

Diese #vatniksoup stellt die russische Filmemacherin Anastasia Trofimowa vor. Sie ist vor allem für ihren jüngsten kontroversen Dokumentarfilm „Russians at War“ und ihre Arbeit als Produzentin für den staatlichen russischen Fernsehsender RT bekannt.
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Soft Power ist schon lange Teil der hybriden Kriegsführung des Kremls. Der Begriff bezeichnet die „Fähigkeit, Gewünschtes eher durch Anziehung als Zwang zu erreichen“ & kann „durch Beziehungen zu Verbündeten, wirtschaftliche Hilfe & kulturellen Austausch kultiviert werden.“
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Russland nutzt Soft Power seit Jahrzehnten, um im Westen Spaltung & Misstrauen zu säen. Dokumentarfilme wie Ukraine on Fire bieten eine revisionistische & pro-Kreml Sicht auf die Ereignisse in Kiew & der Ukraine 2014. Regie führte der russische Meister-Propagandist…
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…LA-Bewohner Igor Lopatonok mit Oliver Stone als ausführender Produzent. Der Film wurde auf dem Taormina Film Festival in Italien uraufgeführt. Die GRU-nahe niederländische Bonanza Media hat auch Doku-filme produziert die 🇷🇺 Verbrechen gegen die Menschlichkeit verharmlosen.
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Der neueste Beitrag zu 🇷🇺 Soft-Power-Propaganda ist Anastasia Trofimowas Dokumentarfilm „Russen im Krieg“. Die Premiere des Films fand bei den Internationalen Filmfestspielen von Venedig statt, was im Westen & besonders in der 🇺🇦 Gesellschaft zu heftigen Reaktionen führte.
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Trofimowa ist eine erfahrene Filmemacherin. Sie arbeitete 7 Jahre lang als Produzentin für den staatlich kontrollierten 🇷🇺 Sender RT.
„Russians at War“ wurde sowohl mit öffentlichen als auch mit privaten kanadischen Geldern finanziert & erhielt min. 230.000 EUR Finanzierung.
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Im Film dringt Trofimowa illegal in die Ostukraine ein und interviewt russische Soldaten 180km hinter der Frontlinie. Der Moscow Times zufolge waren die russischen Soldaten durch „vagen Patriotismus“, „Rache für gefallene Freunde“ und natürlich durch Geld motiviert.
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Die meisten der von Trofimowa interviewten Soldaten schickte man zum Fleischwolf von Bakhmut, aber irgendwie hat sie all die Kriminellen & zwangsrekrutierten Ausländer aus Ländern wie Nepal übersehen, die von geübten 🇷🇺 Einheiten wie Wagner als Fleischwände benutzt wurden.
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Die Filmemacherin gab lokalen russischen Medien ein Interview, das einige Einblicke in den Prozess des Filmemachens und ihre Weltanschauung gibt. Diese Auszüge wurden von @TriggerLRSSG übersetzt & publiziert. Ihr Thread dazu kann hier gefunden werden:
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Zunächst einmal sind die russischen Behörden & Geheimdienste hart gegen jegliche Video- oder Audioaufnahmen in den vorübergehend besetzten Gebieten vorgegangen. In jüngster Zeit sind sie mit dramatischen Gesten & Aktionen gegen die Benutzung von Handys vorgegangen.
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Zweitens ist es praktisch unmöglich, in die vorübergehend besetzten Gebiete in der Ostukraine zu reisen, um dort 7 Monate lang nah an der Frontlinie zu verbringen & russische Soldaten frei über den Krieg zu befragen, ohne dass die 🇷🇺 Geheimdienste davon wissen.
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Trofimowa sagte aus, dass das gesamte von ihr aufgenommene Filmmaterial die Behörden des erfundenen Staates der Volksrepublik Luhansk durchlief, die Anastasia als „sehr nett“ und „lustig“ beschrieb, und dass sie viel über das „politische Leben in der Ukraine“ lernte.
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Trofimowa behauptete auch, dass sie während der Dreharbeiten nicht Zeuge von Kriegsverbrechen wurde. Der Grund dafür war wohl, dass sie weit von den Fronten entfernt war. Nach Angaben des Kyiv Independent haben die Russen über 150000 dokumentierte Kriegsverbrechen begangen
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Anastasia scheint vor Propaganda nicht gefeit zu sein: Sie sagte, dass 🇷🇺 „seit vielen Jahren nicht mehr an Kriegen teilgenommen hat“; sie hat die Kriege in Transnistrien (1992-93) Abchasien (1994-96) Tschetschenien (1999-2009) Georgien (2008) & Syrien (2015-22) vergessen.
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In Venedig hatte Trofimowa auch Zeit, den Dokumentarfilm Songs of Slow Burning Earth von Olha Zhurba über den Krieg in der Ukraine zu kritisieren. Laut Anastasia war sie „kein großer Fan“ des Endes, da es „ukrainische Kinder und russische Kinder gegenüberstellte,...
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...mit 🇺🇦 Kindern, die darüber nachdenken, was sie tun können, um eine bessere Ukraine für die Zukunft aufzubauen, und 🇷🇺 Kindern, die einfach nur marschieren & Kriegslieder singen.“ Ihr zufolge stellte der Film die Russen als „aggressive & schreckliche Menschen“ dar.
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Wir finden Trofimowas Beide-Seiten-Blickwinkel problematisch, denn in diesem genoziden Krieg können wir eindeutig den Angreifer (Russland) & den Verteidiger (Ukraine) nennen.
Vielleicht liegt Trofimowas Sichtweise daran, dass sie eines Tages nach Russland zurückkehren will.
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Das Toronto Film Festival musste die Vorführung von „Russians at War“ (beschrieben als „eine fesselnde Geschichte über Opfer & Desillusionierung, in der Soldaten wie Schachfiguren in einem ruchlosen Spiel erscheinen“) wegen massiver Reaktionen der 🇺🇦 Gemeinschaft absagen.
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Trofimowa hat ihren Dokumentarfilm als „Antikriegsfilm“ bezeichnet, was ihr in Russland etwa 7 Jahre Gefängnis einbringen würde. Bislang haben sich weder der Kreml noch die russischen Behörden zum Dokumentarfilm geäußert.

Wir halten ihn für beschönigende Propaganda.
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Das Buch „Vatnik Soup - The Ultimate Guide to Russian Disinformation“ wird am 20. September 2024 veröffentlicht. Man kann es jetzt hier vorbestellen (mit zusätzlichen Extras!)

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